STIMMEN

Das von Doris Lerche initiierte Projekt eines interkulturellen Austausches für Kulturschaffende aus Europa und Nordafrika, in Gestalt des  Alondra Institute, ist nicht nur klug und weitsichtig konzipiert, es kommt, angesichts der Umwälzungen in den nordafrikanischen Ländern, auch gerade zur rechten Zeit. Und einen schöneren Ort, einen besseren Genius Loci für solch einen Austausch als die spanische Küstenstadt Conil de la Frontera und eine – Geist, Herz und Sinne- anregendere Kulturlandschaft als die Andalusiens kann man sich als Kulturschaffender/ in, gleich welcher Nationalität, eigentlich nicht wünschen.
Statt immer neue Milliarden in den Ausbau der  „Festung Europa“ und ihrer militärisch-polizeilichen Grenzsicherungsorgane wie der Frontex zu stecken, die vor allem gegen die Migranten aus Afrika gerichtet sind, wären Europas Politiker und Kulturpolitiker gut beraten, mehr Geld in solche kulturellen Brücken-Projekte zu investieren, wie sie u.a. das Alondra Institute verkörpert.  Ich  wünsche ihm und seinen mutigen Initiatorinnen einen langen Atem und  viele, viele Förderer und Sponsoren.

Prof. Dr. Michael Schneider ("Der Traum der Vernunft")
Schriftsteller und Professor an der Filmakademie Baden-Württemberg

Wir wissen alle, wie schwierig  bereits die Verständigung zwischen Menschen aus dem eigenen Kulturkreis ist.    
Den Dialog zwischen  Ländern und Völker zu fördern – das ist  angesichts der Entwicklung in Nordafrika und Nahost wichtiger denn je.
Literatur/Kunst/Musik sind Medien, die innere und äußere Grenzen überwinden können. Jenseits von starren religiösen und kulturellen Gepflogenheiten ermöglichen sie einen direkten Kontakt von Mensch zu Mensch und damit ein größeres Verständnis füreinander.   
Die Literaturresidenz Alondra Institute hat es sich zur Aufgabe gemacht,  multikulturelle Begegnungen von Schriftstellern und Künstlern aus Europa und den nordafrikanischen Ländern zu fördern, indem sie Arbeits- und Aufenthaltsstipendien vergibt und Kontakte zur örtlichen Bevölkerung und der einheimischen Kulturszene herstellt.
Ein Hoch auf die drei Frauen. Sie zeigen uns, wo es langgeht!

 

Andreas Altmann / Reporter / Schriftsteller / www.andreas-altmann.com

Das Projekt Alondra Institute ist von höchst aktueller Bedeutung. Noch nie zuvor ist es so wichtig gewesen, die kulturellen Vorurteile zwischen dem Maghreb und Europa abzubauen, und echte, tiefgehende menschliche Kontakte zwischen den Völkern zu knüpfen …
…und wo kann man das eigentlich besser tun, als in Al-Andaluz, wo Europa damals so bereichert wurde durch Kontakte mit der arabischen und islamischen Welt?

 

Kurt Queller

Professor für Englisch und neue Sprachen an der University of Idaho, U.S.A.

 

Der algerische Autor und Träger des Friedenspreises des deutschen Buchhandels  
Boualem  Sansal  hat in einem Interview mit dem Hessischen Rundfunk gesagt:
„Das Wort ist wie Wasser, es wird immer einen Weg finden, um zum Meer zu gelangen, wo immer es auch entspringt, und wenn es tausend Jahre dauert, am Ende fließt es ins Meer.“
Sansal ist der Ansicht,  der arabische frühling habe noch nicht wirklich begonnen und fordert die europäischen Länder auf, dem Prozess des kulturellen Wandels in der arabischen Welt jegliche Unterstützung zu geben.
Die Stellungnahme macht deutlich, wie wichtig ein literarisch kultureller Austausch zwischen nordafrikanischen, islamisch geprägten und europäischen, christlich geprägten Autoren ist.

Vor diesem Hintergrund halte ich das Projekt der Literaturresidenz ALONDRA INSTITUTE  in Südspanien, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, multikulturelle Begegnungen von Schriftstellern und Künstlern  aus Europa und den nordafrikanischen Ländern mit Arbeits- und Aufenthaltsstipendien zu fördern, für zukunftsweisend und förderungswürdig.

Ich wünsche der Initiatorin, der Schriftstellerin Doris Lerche, und ihren Mitstreiterinnnen viel Erfolg.


Harry Oberländer, Schriftsteller und Geschäftsführer beim Hessischen Literaturforum im Mousonturm e.V. (Frankfurt/Main)

Originalmitteilung
Stimme-Harry Oberländer-Literaturforum.p
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